Offroadreiseziel Namibia, eines der zehn besten Offroad-Reiseziele
Namibia gilt nicht umsonst als „Afrika für Einsteiger“.
Warum ist gerade dieses Land für Offroader, die erstmalig eine Selbstfahrertour in Afrika unternehmen wollen, das ideale Einsteigerland?
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Hierzu gibt es verschiedene Gründe:
1. Das Straßennetz besteht aus knapp 40 000 zum Teil gut ausgebauten Kilometern Schotter- und Sandstraße, die - beachtet man die einfachen Regeln des Offroadfahrens und die Schwierigkeiten des Linksverkehrs- auch für ungeübte Fahrer machbar sind. Anschließend kann man sich bei mehr Erfahrung auf schwierigeres Terrain in Farmpads, sandige Trockenflusstäler und Sanddünen wagen, das Namibia ebenfalls in großem Umfang bietet.
2. Namibia ist politisch ein sicheres Land, was man nur von wenigen Ländern Afrikas behaupten kann. Mit einer gesunden Mischung aus Vorsicht und Freundlichkeit kann sich der Reisende überall frei bewegen.
3. Die koloniale Geschichte Namibias nimmt oft eine für viele Reisende große Hürde weg- die Sprachbarriere. An vielen Orten wird deutsch gesprochen und wenn man mal als Selbstfahrer unterwegs in brenzlige Situationen kommt, ist es wesentlich leichter sich Hilfe zu holen.
4. Das Land ist mit 2,8 Einwohner pro Quadratkilometer überaus dünn besiedelt. Obwohl sehr viele unterschiedliche Ethnien dort leben, ist das Miteinander dieser so verschiedenen Menschen in der Regel äußerst friedlich. Namibia ist eine junge Demokratie. 87 Prozent der namibischen Bevölkerung sind Christen, davon rund 80 Prozent Protestanten und rund 20 Prozent Katholiken, der Rest traditionelle afrikanische Religionen. Den Umgang der weißen mit der schwarzen Bevölkerung haben wir trotz der wirtschaftlichen Unterschiede immer als sehr respektvoll erlebt.
5. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Sie geht fließend von der Küste in die verschiedenen Formen der Wüste bis zur Steppe über. Auch außerhalb der Nationalparks trifft man unterwegs auf große Populationen frei lebender Wildtiere. Ein Elefant am Straßenrand, im Trockenfluss oder im Camp ist im Norden keine Unmöglichkeit.
Anreise/ Einreisebestimmungen/ Offroad- Strecken / Fahrzeuge / Tanken
Lufthansa, Condor und Namibian Airline bietet z.B. Direktfüge von Frankfurt nach Windhoek an. Ab Juli 2017 fliegt neuerdings Eurowings zweimal pro Woche von Köln/Bonn nach Windhoek. South African Airline fliegt mit Umsteigeflug über Johannesburg nach Windhoek.
Touristen dürfen sich ohne Visaverlängerung und mit Rückflugticket maximal 90 Tage in Namibia aufhalten. Das Visum wird bei der Einreise ausgestellt. Eine Verlängerung muss rechtzeitig beim Ministry of Home and Immigration beantragt werden
Neben der klassischen aber politisch gefährlichen Anreise über die West- und Ostküste Afrikas, bietet sich die Möglichkeit an, das eigene Fahrzeug nach Namibia zu verschiffen Der Transport lohnt sich in der Regel nur, wenn man sich ein halbes Jahr im südlichen Afrika aufhalten will. Der Transport findet am Besten in einem mit Plombe verschließbaren Überseecontainer statt. Ein Transport des Offroaders im Container von Hamburg (z.B. www.transworldcargo.net oder Antwerpen nach Walvis Bay dauert ca. drei Wochen und kostet rund 3000 US$ zuzüglich Speditions- und Hafengebühren . Die Einfahrtshöhe in den Container beträgt nur ca. 220 cm. Für größere Fahrzeuge und Wohnmobile bietet sich die sichere Roll On/ Roll Off Transportart mit www.seabridge-tours.de nach Port Elizabeth in Südafrika an. Für den Zoll ist ein Carnet de Passages vom ADAC und ein deutscher und internationaler Zulassungsschein notwendig.
Anreise, z.B. mit dem eigenen PKW
Die klassische Namibia- Selbstfahrertour dauert zwei bis drei Wochen und startet von Windhoek über Gravelroads zur Namib. Vorbei an den roten Dünen des Sossusvlei fährt man entlang des Dünengürtels vor der nebligen kalten Atlantikküste in den „Kühlschrank“ Namibiias nach Walvis Bay und Swakopmund. Von Walvis Bay kann man eine Tour in den Dünengürtel bei Sandwich Harbour unternehmen oder über den Dorob Nationalpark, das Damaraland, den Brandberg und Twyfelfontein zum Etosha Nationalpark fahren. Vorbei am Waterberg schließt sich der Kreis der Rundreise in Windhoek. Die Tour kann durch einen Abstecher in den Süden zum Fish River Canyon und nach Lüderitz mit der Diamantenstadt Kolmanskop erweitert werden. Im Norden führt der Caprivizipfel zu den Victoria Falls. Über Bootswana und die Kalahari kann man die Reise wieder zurück nach Windhoek ausweiten. Namib Offroad Excursions in Lüderitz http://noextours.weebly.com bietet geführte ein- und mehrtägige Offroadtouren nach Elizabeth Bay, durch die Dünengürtel und entlang des Diamantensperrgebietes am Strand an.
Außer für die Strecke von Opuwo nach Epupa ist die Befahrung der Pisten und Pfade im Kaokoland eines der letzten großen Offroadabenteuer. Der Offroader muss sich durch tiefe Sandpassagen, und Trockensandflüsse, sowie über steinige steile Hänge arbeiten. Grobstollige gute AT-oder MT-Bereifung, zwei Ersatzreifen, sowie ein Kompressor und ein funktionierender Wagenheber gehören zur Grundausstattung. Der mitgeführte Treibstoff sollte für 1000 km ausreichen. Auf der Fahrt in den Norden befindet sich die letzte gesicherte Tank- und Einkaufsmöglichkeit in der Hauptstadt des Kaokolandes Opuwo, vom Damaraland entlang der Namib kommend in Palmwaag. Die Fahrzeuge sind daher mit Long – Range Zusatztank für große Reichweiten, Treibstoffkanistern und Bergewerkzeug auszustatten. Gleiches gilt für Teile des Damaralands abseits der präparierten Gravel Roads. Im namibischen Sommer (November – Februar) können sich die Pisten bei starken Gewittergüssen schnell in schlammige Dirt Roads und die Trockenflüsse in reißende Ströme verwandeln.
Das Fortkommen wird dann mit dem Geländewagen schwierig, das Furten ist nicht mehr möglich. Es gibt keinen Handyempfang und kein Internet nordwestlich von Opuwo und Purros. Ein Satellitentelefon allein hat keinen großen Nutzen, wenn niemand zur Hilfe kommt. In Windhoek kann man ein Satellitentelefon mit einem Notfallschutzpaket mieten, so dass auch Hilfe angefordert werden kann. (Infos bei www.namibiacarrental.com) Es versteht sich von selbst, dass man diese Tour nicht allein, sondern mit mindestens zwei bis drei Fahrzeugen durchführen sollte. Die Befahrung des engen, steilen van Zyls Passes ist für größere Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit Anhänger nicht möglich. Viele in den Schluchten liegenden Anhängerwracks zeugen von misslungenen Befahrungsversuchen. Der Pass wird nicht gepflegt. Witterung und Regen nagen ständig am Boden des engen steinigen steilen Pfades. Aufgrund der Steilheit und der hohen Felsstufen darf der Pass nur in einer Richtung von Ost nach West befahren werden. Ein Fahrfehler auf dem van Zyl’s Pass kann schwerwiegende Folgen für Fahrzeug und Fahrer zur Folge haben. Einen ausführlichen Bericht über die Befahrung des Kaokolandes und des van`Zyls Passes findet ihr in dieser Homepage.
Gesundheit / Impfungen / Versicherungen
In den Lodges, Camps und Restaurants ist die Hygiene und Sauberkeit im Gegensatz zu anderen afrikanischen und arabischen Ländern sehr hoch und dem europäischen Standard mindestens gleichwertig. Es gelten die üblichen prophylaktischen Impfungen, gegen Tetanus und Hepatitis. Malariaprophylaxe ist außerhalb der regenreichen Monate erst ab dem Etosha- Nationalpark und bei Regenfällen in der Kuneneregion nötig. Das Damaraland, einschließlich der Trockenflussregionen um Palmwaag gelten im namibischen Winter als Malaria frei. Nördlich des Etoshanationalparks und im Caprivizipfel ist eine Malariaprophylaxe unbedingt zu empfehlen. Wichtig ist die Vorsorge durch stichsichere helle geschlossene Kleidung und Moskitonetze. In den Lodgen gehören Moskitonetze über den Betten zur Zimmergrundausstattung. Malariatabletten sind in der Apotheke in Windhuk wesentlich billiger als zuhause. In den Apotheken findet man oft deutschsprachiges, beratendes, pharmazeutisches Fachpersonal, was das Kaufen von Medikamenten erleichtert. Leider findet man Apotheken und Ärzte nur in den wenigen Städten. Eine gute und umfangreiche Bordapotheke gehört daher selbstverständlich mit zur Grundausstattung. Eine Auslandsreisekrankenversicherung mit Rückholservice sollte sicherheitshalber abgeschlossen werden.
Währung und Kreditkartenzahlung
1 € entspricht ca. 14, 4 Namibia Dollar und 14,4 südafrikanischen Rand. Der Namibia Dollar wird entgegengesetzt zum südafrikanisches Rand in Namibia, in Südafrika nicht als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Kreditkarte ist gängiges Zahlungsmittel. Es empfiehlt sich aber z.B. zum Tanken genügend Bargeld dabei zu haben. Auch die EC- Karte wird an einigen Geldautomaten akzeptiert. Sowohl mit EC, als auch mit Kreditkarte wird am Bankautomaten nur pro Karte ein geringer Höchstbetrag ausgezahlt.